Zahngesundheit in der Schwangerschaft
Vor der Geburt
- Wenn Sie eine Schwangerschaft planen, gehen Sie rechtzeitig vor Schwangerschaftsbeginn zum Zahnarzt zur Kontrolluntersuchung und lassen Sie besonders Ihr Zahnfleisch und den Zahnhalteapparat untersuchen. Sollten Sie eine Entzündung des Zahnhalteapparates haben, ist es angebracht diese vor Schwangerschaftsbeginn zu behandeln. Eine Parodontitis erhöht nämlich laut Landeszahnärztekammer Brandenburg das Risiko eine Frühgeburt und eines niedrigen Geburtsgewichts um das 7-fache.
- Auch wenn Sie schon schwanger sind, empfiehlt die KZBV eine zahnärztliche Kontrolluntersuchung. Lassen Sie Ihre Zähne reinigen und kontrollieren. Zahnmedizinisch notwendige Behandlungen sollten dann auf das 2. Schwangerschaftsdrittel verschoben werde. Hierzu gehören die Behandlung von Zahnfleischerkrankungen wie auch eine notwendige Kariestherapie. Einige Zahnärzte arbeiten nach dem Prinzip der „full mouth disinfection“. Das bedeutet, dass die Anzahl der Keime im Mund auf ein möglichst niedriges Niveau herabgesetzt wird.
- Putzen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich mit einer Fluoridzahncreme. Verwenden Sie eine weiche Zahnbürste. Putzen Sie jeden Zahn von innen und außen. Achten Sie dabei besonders auf den Übergangsbereich zwischen Zähnen und Zahnfleisch. Hier beginnen Zahnfleischerkrankungen zuerst.
- Verwenden Sie täglich Zahnseide oder Interdentalbürsten zur Reinigung der Zahnzwischenräume, wo die Zahnbürste nicht hinkommt.
- Begrenzen Sie die Anzahl zucker- oder stärkehaltiger Zwischenmahlzeiten pro Tag. Süße oder stärkehaltige Zwischenmahlzeiten können zu "Säureattacken" führen, die durch Plaquebakterien ausgelöst werden. Diese Säureangriffe können dann zu Karies führen. Achten Sie auch auf zuckerhaltige Getränke. Gesüßte Nahrungsmittel sollten wenn überhaupt mit den Hauptmahlzeiten eingenommen werden, um die Belastung der Zähne zu minimieren.
- Nutzen Sie die Schwangeren-Vorsorgeuntersuchung. Befolgen Sie den Rat Ihres Gynäkologen. Halten Sie sich an den Rat, wenn Ihnen die Einnahme von Mineral- und Vitaminpräparaten empfohlen wird. Dies ist wichtig für Ihre Gesundheit und die Ihres Babys.
Für Kinder im Alter von 0-6 Monaten
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Beginnen Sie mit dem Zähneputzen schon ab dem ersten Zähnchen – und zwar einmal täglich mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta. - Vermeiden Sie es, Ihr Baby mit einer Saugflasche ins Bett zu bringen, die mit Milch, Fruchtsäften oder gesüßten Tees gefüllt ist. Zuckerhaltige Getränke können Karies verursachen. Falls Sie stillen, vermeiden Sie "Dauernuckeln". Jede Flüssigkeit außer Wasser – sogar Muttermilch und Fruchtsaft – kann, wenn sie über längeren Zeitraum im Mund verweilt, zu Karies führen. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Baby braucht beim Schlafen etwas zum Nuckeln, versuchen Sie es mit einem Schnuller oder füllen Sie stilles Wasser in seine Nuckelflasche.
Frühkindlicher Karies vorbeugen
- Vermeiden Sie es Ihr Baby mit einer Saugflasche ins Bett zu bringen und vermeiden Sie "Dauernuckeln".
- Babys brauchen Mutter- oder Folgemilch, um zu wachsen. Diese sollten jedoch nur kurzzeitig konsumiert werden, um die Zähne nicht unnötig lange dem Zucker auszusetzen. Zwischendurch sollte Wasser oder ungesüßter Tee konsumiert werden. Wasser ist für die Zähne von Säuglingen völlig unbedenklich.
6-18 Monate
- Wenn Ihr Baby zwischen 6 und 12 Monaten ist, beginnen Sie mit der Verwendung einer Trinklerntasse und füllen Sie diese mit Wasser oder ungesüsstem Tee. Sobald Ihr Baby nach Gegenständen greift und selbständig Spielzeug festhalten kann, ist es Zeit für die Einführung einer Trinklerntasse.
- Zunächst wird sicher ordentlich gekleckert, bleiben Sie jedoch am Ball. Ihr Baby wird begeistert sein, diese neue Fähigkeit zu erlernen!
- Vermeiden Sie, dass Ihr Baby mit einer Flasche umherläuft. Dauerndes Nuckeln an der Flasche kann zu schweren Zahnschäden führen, bekannt als “Frühkindliche Karies”, auch "Nuckelflaschen-Karies" genannt.
- Putzen Sie die Zähne Ihres Babys täglich. Wenn die Zähne im Alter von etwa 6 Monaten durchbrechen, sollten Sie sie jeden Tag mit einer weichen Babyzahnbürste und einer Zahnpasta mit kindgerechtem Fluoridgehalt reinigen. Die Bundeszahnärztekammer empfiehlt einmal täglich eine erbsengroße Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (0,05% oder 500ppm). Am besten ist es, sich dazu hinzusetzen und das Baby auf den Arm zu nehmen. Singen Sie dazu ein lustiges Lied und geben Sie dem Baby auch Zeit mit der Zahnbürste spielen zu können. Es ist wichtig, dass das Zähneputzen als Spaß gesehen wird. Manchmal wird es anstrengend sein, wenn man wenig Zeit hat. Versuchen Sie ruhig zu bleiben.
- Überprüfen Sie die Zähne Ihres Babys regelmäßig auf Zahnbelag oder andere Symptome. Heben Sie seine Lippen an und betrachten Sie die Zähne. Bei weißen Belägen, müssen Sie besser putzen, dies sind Bakterien, die auf den Zähnen Ihres Babys wachsen konnten und Karies auslösen können. Sehen Sie braune Stellen oder kreidig weiße Flecken, machen Sie einen Termin bei Ihrem Zahnarzt. Dies können Hinweise auf bereits entstandene Karies sein und sollten von einer Fachperson angeschaut werden.
- Gehen Sie mit Ihrem Baby zum Zahnarzt, auch wenn Sie keine Probleme erkennen. Wenn Sie bereits frühzeitig zum Zahnarzt gehen, wird es dies als normal wahrnehmen und Sie können Ihrem Kind helfen, keine Angst vor dem Zahnarzt zu entwickeln. Klären Sie zuvor ab, ob Ihr Zahnarzt gerne Kleinkinder untersucht. Alternativ können Sie einen auf Kinder spezialisierten Zahnarzt suchen. Falls Sie selbst Angst vor dem Zahnarzt haben, macht es Sinn eine andere Bezugsperson zu schicken, da das Kind Ihre Nervosität wahrnehmen kann!
18-24 Monate
- Begrenzen Sie die Anzahl der süßen Zwischenmahlzeiten, die Ihr Kleinkind pro Tag zu sich nimmt. Geben Sie Ihrem Kind keine Limonade, Süßigkeiten oder andere kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Chips, Cracker oder Ketchup zwischen den Hauptmahlzeiten. Diese Lebensmittel können Karies verursachen.
- Vermeiden Sie permanentes Naschen. Jedes Mal, wenn Ihr Kind Süßigkeiten oder stärkehaltige Lebensmittel zu sich nimmt, erfolgt eine „Säureattacke“ auf die Zähne. Je mehr „Säureattacken“, desto mehr Karies. Süßigkeiten oder Naschereien gibt es am Besten im Rahmen der Hauptmahlzeiten z.B. als Nachtisch.
- Süßigkeiten sollte nie vor dem Schlafengehen gereicht werden, da sie dann die ganze Nacht über die Zähne belasten.
- Beachten Sie auch Nahrungsmittel mit versteckten Zuckern, wie Joghurts, Getreideriegel etc. aber auch Trockenfrüchte, die alle sehr schädlich für die Zähne sind.
Liste der Zwischenmahlzeiten für gesunde Zähne
- Früchte
- Gemüse
- Belegte Vollkornbrote
- Ungesüßte Cerealien mit Milch
- Käse
- Ungesüßter Joghurt mit frischen Früchten und Beeren
- Milch
- Nüsse
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